Der Pfarrhof von Walleshausen gilt als einer der schönsten und bedeutendsten Pfarrhöfe unserer Region.
Seine Grundmauern stammen aus dem 17. Jahrhundert. Nach dem dreißigjährigen Krieg wurde er wieder aufgebaut. In dieser Zeit galt es, trotz oder vielleicht auch gerade wegen der großen Zerstörung des Krieges und den damit einhergehenden Krisen Zeichen für Wiederaufbau und Neubeginn, Prestige und Ruhm zu schaffen.
Ganz in diesem Zeitgeist errichteten die Augustiner-Chorherren von Kloster Polling den Walleshauser Pfarrhof im barocken Stil und bauten ihn weiter aus. Der heute unter Denkmalschutz stehende Pfarrhof erlangte somit seinen schlossartigen Charakter und prägt seit jeher zusammen mit Kirche und Pfarrgarten wesentlich das Ortsbild von Walleshausen.
Das Ensemble liegt aber nicht nur örtlich gesehen im Zentrum der Ortschaft, sondern bildet auch im übertragenen Sinne ihre Mitte: als spirituelles Zentrum, Ort der Zusammenkunft und des Austausches, Schauplatz von Feierlichkeiten und Festen – als Mittelpunkt des gesamten geselligen Lebens. Es handelt sich um ein einzigartiges, unverwechselbares über die Jahrhunderte gewachsenes Kultur- und Naturensemble. Der Pfarrhof ist das Wahrzeichen von Walleshausen und das Herz der Ortschaft – und das bereits seit Jahrhunderten.
Diese Tradition will der gemeinnützige Verein „Freunde des Pfarrhofs Walleshausen e. V.“ aufgreifen und den Pfarrhof, der seit 2017 leer steht, als ein Dorfgemeinschaftshaus und einen Begegnungsort für Jung und Alt der Pfarrei und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Wir wollen ihn langfristig zu einem Kulturzentrum für unsere Region machen, in dem Konzerte, Vorträge, Seminare und Feierlichkeiten jeder Art begangen werden können. Dabei müssen auch notwendige Sanierungen vorgenommen werden, wie z.B. am Dach.
Es gibt viele ähnliche, gelungene Beispiele, die zeigen, wie wertvoll neue Nutzung in alten Räumen sein kann. Der Pfarrhof Walleshausen kann für diese und kommende Generationen identitätsstiftend sein, zur Bildung- und Kulturförderung beitragen und somit die Lebensqualität in der Gemeinde steigern und eine zukunftsfähige Gemeinschaft fördern.